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Das Club-Konzept

Lebenshilfe Ortsverein Altenholz – der Freizeit- und Inklusionsclub

Konzept und Tätigkeitsbeschreibung kann man weiter unten lesen oder hier herunterladen.

Dieser Text ist in schwerer Sprache

Der Freizeit- und Inklusionsclub ist ein Angebot zur Freizeitgestaltung für erwachsene Menschen mit unterschiedlich starkem Unterstützungsbedarf. Er ist für jene Menschen gedacht, denen es allein schwerfällt, einen Freundeskreis aufzubauen und zu unterhalten, eigene Freizeitaktivitäten zu planen und durchzuführen. Dieser Unterstützungsbedarf in Bezug auf eine eigenständige Freizeitgestaltung kann unterschiedlich begründet sein (z. B. geistige, seelische oder psychische Behinderung).
Die erwachsenen Clubbesucher leben in Altenholz, Kiel und Umgebung in eigenen Wohnungen (z. T. ambulant betreut), in Wohnstätten oder bei ihren Eltern. Eine eigenständige Anfahrt sollte dem einzelnen möglich sein oder eine entsprechende Betreuung zur Verfügung stehen. Für Altenholz und Umgebung bieten wir gegen eine Kostenbeteiligung einen Fahrdienst zu den regelmäßigen Clubterminen an (Teestube, Sport, Musik).
Individuelle Unterstützung bzw. Absprachen in Bezug auf Busverbindungen des öffentlichen Nahverkehrs und besondere Treffpunkte sind möglich.
Der Freizeit- und Inklusionsclub versteht sich nicht als reiner Anbieter unterschiedlicher Aktivitäten, sondern versucht im Rahmen der Partizipation, jeden einzelnen nach seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten in die Planung und Organisation der einzelnen Aktionen mit einzubeziehen.
Weitere Schwerpunkte sind neben dem sozialen Miteinander (innerhalb und außerhalb der Gruppe) die Auseinandersetzung mit gruppendynamischen Prozessen, wodurch es bereits innerhalb der (inhomogenen) Gruppe zu inklusiven Prozessen kommt, die die gegenseitige Akzeptanz und Toleranz stärken.
Die Lebenshilfe ist für die Teilnehmer an den Aktivitäten des Clubs auch ein Entspannungsort. Die Teilnehmer sind alle in verschiedenen Tätigkeiten in Werkstätten für Menschen mit Behinderung oder auf Arbeitsplätzen im Umfeld des ersten Arbeitsmarktes, ganztags berufstätig. Nach Feierabend dienen die Treffen auch dem Stressabbau der Besucher, indem sie kreativ tätig sind und mit anderen in Dialog treten. Die Lebenshilfe ist dabei ein Ort, um für die Teilnehmer die Möglichkeit zu eröffnen, die Routinen des Alltags in Arbeit und mit Arbeitskollegen sowie in der außerberuflichen Lebenswelt zu durchbrechen. Gleichförmig sich wiederholende Abläufe werden durch die stets wechselnden Aktivitäten und Herausforderungen in der Welt des Lebenshilfe Clubs durchbrochen. Den Teilnehmern bietet sich die Möglichkeit, eine Vielfalt an Netzwerken und Bekanntschaften aufzubauen, wie es sonst im Alltag nicht möglich wäre.
Die Erfahrung von Anerkennung ist ein wichtiger Bestandteil der Konzeption. Dazu gehört auch, Fähigkeiten zu ermitteln und gezielt zu fördern, indem durch positive Bestärkung der Teilnehmer eine weiterentwicklung angeregt wird.
Durch die Erfahrbarkeit von Selbstbestimmung, Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung wird das Selbstbewusstsein der Clubbesucher gestärkt. Individuelle Förderaspekte in Bezug auf Handlungsplanung und Problemlöseverhalten, Lesefähigkeiten oder auch Alltagsfertigkeiten (z. B. Handyaufladen, Einkaufen, Zubereitung von Speisen) in Einzel- und Kleingruppensituationen unterstützen diese zusätzlich. Dadurch entsteht eine Motivation, eigenverantwortlich Termine wahrzunehmen und somit die eigene Freizeit selbst zu gestalten.
Allgemeine Teilhabeprozesse finden statt, wenn wir mit der Gruppe an allgemeinen öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen. Dazu gehört das Einkaufen für das gemeinsame Essen genauso wie die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, Besuche von Aufführungen oder Tanzveranstaltungen. Dieses „Heraustreten“ aus den gewohnten Abläufen ermöglicht neue, vielfältige Erfahrungen, baut beiderseits Berührungsängste ab und schafft so ein Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten und Lebenskompetenzen.
Neben festen Terminen wie „Teestube“, „Sport“ und „Musik und Spiel“, gibt es ca. einmal im Monat Sonderveranstaltungen wie Ausflüge, Konzertbesuche und Übernachtungen.
Die Clubbesucher werden bei der inhaltlichen Planung und Organisation der Teestuben und der Sonderveranstaltungen von Clubbetreuern unterstützt. Die gemeinsamen Aktivitäten werden von Besuchern oder Betreuern vorgeschlagen und in der Teestube vorgestellt und ausgesucht. Hierbei zählt das Mehrheitsprinzip. Das Auswahlverfahren ist auf die Fähigkeiten der Clubbesucher (z. B. ihre Lesefähigkeit) abgestimmt. Außerdem wird auf eine mögliche Teilhabe am öffentlichen Freizeitgeschehen geachtet, so dass die Veranstaltungen unter vielfältigen Rahmenbedingen stattfinden. Dazu gehört auch die Nutzung des regulären öffentlichen Nahverkehrs. Die Clubbetreuer übernehmen die Verschriftlichung der Ideen und Teile der Planung und Organisation, die für eine Gruppenveranstaltung notwendig sind. Dies beinhaltet neben der Terminfestlegung, die konkrete Anfrage bei Veranstaltern und entsprechend notwendige Absprachen, die Organisation der An- und Abfahrt sowie finanzielle Dinge.
Alle Termine sind im halbjährlich erscheinenden Clubplan aufgeführt. Die Clubbesucher werden in Clubbriefen in leichter Sprache über die jeweiligen Aktivitäten informiert. Für Sonderveranstaltungen ist eine verbindliche, schriftliche An- und Abmeldung notwendig. Die eigene Teilnahme wird von den Besuchern aufgrund der Termine, Inhalte und des finanziellen Rahmens selbst bestimmt. Die dadurch entstehende Verbindlichkeit fördert die Selbstbestimmung und Eigenverantwortung.
Der Club der Lebenshilfe Altenholz kann so, indem er ein offenes Freizeitangebot für Menschen mit unterschiedlichem Unterstützungsbedarf ist und indem er diese Menschen in entspannter Atmosphäre fördert und Beteiligt und mit Ihnen auch über den direkten Rahmen des Clubgeschehens hinaus Fertigkeiten und Ideen enrtwickelt einen wichtigen Beitrag zur aktiven Inklusion der Teilnehmer leisten.

Tanja Delor und das Betreuerteam des Freizeit- und Inklusionsclubs